Das Jahr 1920  -  Aus der Insuler Dorfchronik

 

 

Insul, 11. Januar 1920

Gemeinderatsbeschluß

Der sämtlich  anwesende Gemeinderat der Gemeinde Insul beschließt zwei neue Glockenseile für die zwei Glocken der Dorfkapelle anzuschaffen und die erforderlichen Anschaffungskosten zu bewilligen.

Gemeinderat: Stappen, Müller, Schäfer, Larscheid, Stappen Blasius II, Bell

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Insul, den 13. Januar 1920

Beschluß

Der Gemeinderat beschließt die Grabenräumungsarbeiten, Grundversetzungsarbeiten und Wasserregulierung auf der Gemeindewiese Werth und die Wasserregulierung auf der Gemeindewiese Klaus im Wege des öffentlichen Ausgebots zu vergeben. Nach dem dies vorschriftsmäßig bekannt gegeben war, wurde bei dem Ausgebot der Zuschlag für diese Arbeiten dem Johann Stappen I, Insul, erteilt in Höhe von 300,oo Mark. Dies Ausgebot an Arbeit gilt nur bis zum Herbst 1920.

Schäfer, Müller, Stappen, Stappen Blasius II, Larscheid, Bell

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Insul, den 21.1.1920

Zahlungsanweisung an Josef Larscheid für Stierunterhaltungskosten in Höhe von 175.oo Mark für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1919 ausgestellt.

Bläser, Vorsteher

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Insul, den 23.1.1920

 

Der Gemeinderat beschließt mit vier anderen Gemeinden des Kirchspiels Schuld -Schuld, Winnerath, Harscheid, Sierscheid - dem Küster zu den bisherigen 180.oo Mark weitere 360.oo Mark zu bewilligen, welcher dann auf die einzelnen Gemeinden nach Seelenzahl zu verteilen ist.

Schäfer, Müller, Stappen, Stappen Blasius II, Larscheid, Bell

26.1. 1920

Hochwasserschaden des Hochwassers vom 11.1.1920 mittels Liste an Herrn Bürgermeister eingereicht:
Gemeindeschaden Brückenbeschädigung                            50.000.oo Mark
Sonstiger Schaden                                                                10.000.oo Mark
Privatschaden, Waldschaden, Häuser, Bäume                       5.660.oo Mark
Kartoffeln 96 Ztr. à 14.oo Mark                                             1.344.oo Mark

Bläser, Gemeindevorsteher
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30. Januar 1920

Gemeinderatsbeschluß

Der Gemeinderat beschließt die Ortszulage abzulehnen mit Rücksicht auf die bevorstehende allgemeine Gehaltsregulierung. Unter Berücksichtigung der allgemeinen ungeheuren Steigerung sämtlicher Lebensmittelbedürfnisse beschließt der Gemeinderat, der Lehrerin Frl. Maria Klas eine einmalige, nicht pensionsfähige, Teuerungszulage in Höhe von 1000.oo Mark zu bewilligen.
Schäfer, Müller, Stappen, Stappen Blasius II, Larscheid, Bell

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7.2.1920

Beschlagnahmung von zwei Stück Rindvieh für den Feindbund:

1. Von Bläser, Peter Josef:     trächtige Kuh
2. Von Schmitten, Peter Josef:          trächtiges Rind
Bläser, Gemeindevorsteher

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26.2.1920

Pferdemusterung in Adenau

Es wurden beschlagnahmt:
Von Larscheid Ägidius:         1 junge Stute

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2.3. 1920

Aufforderung an Christian Mertens, Maurermeister aus Heppingen bei Bad Neuenahr, wegen Zahlung von Bruchzins wegen Bruchsteinen Distrikt Wassenach in Höhe von 145.50 Mark
97 cbm à cbm 1,50 Mark an das Bürgermeisteramt eingereicht.

Bläser, Jagdvorsteher

 

2.3.1920

Die Viehzählungsliste vom 1.3.1920 hat ergeben für die Gemeinde Insul:
            9 Pferde
            165 Stück Rindvieh
            182 Schafe
            57 Stück Schweine
            25 Stück Ziegen
            393 Stück Hühner.

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6.3.1920

Schreinermeister Johann Wenigmann aus Insul wurden 67,oo Mark für Glas- und Scheibeneinsätze für 8 Scheiben am Schulgebäude Insul aus der Gemeindekasse Insul angewiesen.
Bläser, Gemeindevorsteher

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Insul, den 7. März 1920

Der Gemeinderat beschließt der Handarbeitslehrerin Helene Linnerz aus Schuld zu den bisherigen 80,oo Mark weitere 70,oo Mark als einmalige Teuerungszulage zu bewilligen.

Der Gemeinderat: Stappen, Stappen Blasius II, Larscheid, Müller, Schäfer, Bell

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Insul, den 8. März 1920

Antrag der Gemeinde an die Eisenbahnbetriebsinspektion Koblenz um Schadensersatzleistung für einen Waldbrand verursacht durch den Funkenauswurf einer Lokomotive der Züge Dümpelfeld-Jünkerath am 1. März 1920 nachmittags zwischen 2 und 5 Uhr im Distrikt Kotzhard des Gemeindewaldes Insul, ein Streifen ungefähr 1 Hektar groß, war bewachsen mit Lohhecken & Rottannen & Kiefern.
Der verläufige Schaden ist geschätzt auf 720,oo Mark.  Davon 500 Mark für 100 Stück 15- jährige ganz vernichteter Rottannen à Stück 5 Mark, 10 Stück größere Kiefern a Stück 10 Mark = 100 Mark und Tagelohn für 3 Stunden 20 Mann a Stunde 2 Mark = 6 Mark pro Mann, 120 Mark Summa = 720 Mark.  Sollte an dem Lohbestand Schaden entstanden sein, so kann später mit einem neuen Antrag an die Betreiberinspektion herangetreten werden. Eingezahlt wurden am 29.9.21  755 Mark.

Bläser, Gemeindevorsteher

 

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Insul, den 17. März 1920
Gemeinderatsbeschluß

Unter dem heutigen Datum beschließt der Gemeinderat zu dem am Dienstag, dem 23. März 1920 in Adenau stattfindenden Holzverkauf (unsere Gemeinde kommt mit 79,5 Festmeter Eichenstammholz in Betracht) sich die Genehmigung – ehe der Zuschlag erteilt wird -vorzubehalten, gleichviel welcher Preis erzielt wird und dem Bürgermeister zur Kenntnis zu geben.

Gemeinderat Stappen, Larscheid, Schäfer, Müller, Stappen Blasius II, Bell

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Insul, 14. März 1920

Durch Beschluß der Gemeinderäte am heutigen Tage wird das Weidegeld für jedes auf die Weide getriebene Stück Rindvieh und Schafe für das Jahr 1920 auf 5 Mark pro Stück erhöht. Weitere Rechte behält sich der Gemeinderat vor.

Der Gemeinderat Stappen, Schäfer, Müller, Bell

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14. März 1920

Der Gemeinderat in gesetzlicher Anzahl beschließt neue Fenstervorhänge an den Fenstern des Schulsaales anzubringen und zu diesem Zweck die erforderlichen Mittel zu bewilligen. Ferner die nötigen Geldmittel für ein neues Kruzifix im Schulsaal bereitzustellen.

Der Gemeinderat

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Insul, 14. März 1920

Dem Jakob Robert wurden heute 68 Mark, geschrieben: Acht und sechzig Mark, für 8 rm Buchenscheitholz kleinmachen zur Heizung des Schulofens aus der Gemeindekasse Insul angewiesen.

Bläser, Gemeindevorsteher.

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April 1920

Dem Schneidemeister Josef Bell Anweisung über 420 Mark für 15 m Nessel zu 28 Mark pro Meter zur Anschaffung der im vorherigen Gemeinderatsbeschluß bewilligten Mittel für die Fenstervorhänge des Schulsaales und 15 Mark zur Anfertigung der oben genannten Vorhänge ausgestellt und dem Herrn Bürgermeister eingereicht.

Bläser, Gemeindevorsteher

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Insul, den 6. April 1920

Der sämtlich anwesende Gemeinderat beantragt und beschließt unter dem heutigen Datum die durch das Hochwasser vom 11.1.1920 entstandenen Beschädigungen an Brücke, Ahr und Gemeindewiese durch Ausbesserungsarbeiten wieder ordnungsmäßig instandsetzen zu lassen und zwar im Wege der ortsüblichen Tagelohnarbeiten und bittet den Herrn Bürgermeister um seine Genehmigung zur sofortigen Inangriffnahme.  Ferner bittet der Gemeinderat den Herrn Bürgermeister bei der Regierung vorstellig zu werden damit die Beschädigungen an der Brücke selbst sobald wie möglich beseitigt und die Arbeiten noch vor dem Herbst ausgeführt seien.
Sodann beschließt und bewilligt der Gemeinderat die Mittel zur Anschaffung und Pflanzung von 3000 Stück Eichenpflanzen, 65 bis 100 cm hoch in Höhe von ungefähr 700 Mark, bereitzustellen und genehmigt die Hochpflanzung von Rottannen im Stocks und Brandstelle Mühlenthal.
Der Gemeindevorsteher
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Insul, den 6. April 1920

Der Gemeinderat beschließt die Rückzahlung des von der Landwirtschaftskammer im Jahre 1879 erhaltenen zinsfreien Darlehens von 300 Mark Stieranschaffungskapital. 

Der Gemeinderat
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Insul, den 10. April 1920

Auszahlung der noch rückständigen Einquartierungsgelder der amerikanischen Besatzungs- truppen an die einzelnen Bürger der Gemeinde.  Es ist hierbei viel Ungerechtigkeit zu Tage getreten. 
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Insul, den 11. April 1920

Rundgang mit dem Gemeinderat durch den Ort zur Aufnahme von Belegungsmöglichkeiten zur Einquartierung amerikanischer Truppen und Pferde. 
Liste liegt im Schulfach des Schrankes.
Bläser Gemeindevorsteher

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Zahlungsanweisung in Höhe von 4,50 Mark an den Händler Paul Nett, Insul, ausgestellt für Drahtstifte für 1918, ½ l Petroleum und Öl für die Feuerspritze am 14.4.1920.

Bläser, Vorsteher

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Insul, den 15. April 1920

Am 20.4.1920 wurde das Lohschälen der Gemeindelohe in Adenau für die ganze Bürgermeisterei vergeben.  Die Vergebung ergab die Forderung der Lohschäler von insgesamt à Ctr. 45 Mark.
Der Gemeinderat übertrug das Loheschälen der Lohe Insul dem Baur, Thomas, Lückenbach für 40,50 Mark pro Ctr.

Der Gemeinderat lehnt die Vergütung laut Verfügung des Herrn Landrates IA/1288 für den Zeitverlust der beiden Landwirte Gemeinde Insul, Bläser Peter Josef und Schmitten Peter Josef, für das vom Feindbund zurückgekommene abgelieferte Rindvieh à Stück pro Tag 25 Mark ab mit der Begründung, dass diese Sache der Allgemeinheit und nicht der einzelnen Gemeinde sei. 

Der Gemeinderat

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Insul, den 23. April 1920

Antrag des Gemeinderats an den Herrn Bürgermeister

Durch die Hochwasserkatastrophe vom 11. Januar 1920 ist die Ahrbrücke der Gemeinde Insul schwer beschädigt worden.  Diese großen Beschädigungen wurden verursacht durch den künstlichen Wasserlauf der Ahr, den die Eisenbahnverwaltung der Ahr beim Bahnneubau Dümpelfeld-Jünkerath gegeben hat.  Deshalb beschließt der Gemeinderat die Eisenbahndirektion zur sofortigen Ausbesserung des Schadens aufzufordern und ermächtigt den Herrn Bürgermeister hierfür sofort die nötigen Schritte gegen die Eisenbahndirektion einzuleiten.

Der Gemeinderat
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Insul, den 8. Mai 1920

Den Schafhaltern Egidius Larscheid, Geschwister Stappen, und Schmitten Johann-Josef Wwe, Insul zugestellt, dass sie am 12. 5.1920 die beschlagnahmten Schafe je 1 Stück (à Stück 800 Mark) an den Feindbund mittags 2 Uhr Adenau Bahnhof abzuliefern hätten.

Bläser
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Insul, den 15. 5.1920

Der Hilfsausschuß hat in seiner Sitzung vom 6.5.1920 den zurückgekehrten gefangenen Kriegern der Gemeinde Insul eine wirtschaftliche Beihilfe genehmigt: Kürsten Michael 300 Mark, Münch Peter 400 Mark, Robert Hermann 200 Mark

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Insul, den 16. Mai 1920

1. Der Gemeinderat lehnt den Antrag, die Beschaffung sämtlicher Lehrmittel für die hiesige Volksschule auf Gemeindekosten zu übernehmen, ab. 

2. Der Gemeinderat beschließt die Anschaffung von Tapeten für 4 Zimmer der Lehrerwohnung. Anschaffungskosten 10-12 Mark pro Rolle

Der Gemeinderat

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Verhandelt Insul, den 24. Mai 1920

 

Gemeinderatssitzung

Verteilung von 12 Ctr Thomasmehl an die durch Hochwasser am meisten geschädigten ärmsten Bürger der Gemeinde.

Der Gemeinderat beschließt die Kosten für die Beschaffung sämtlicher Lehrmittel für die hiesige Volksschule, welche bis hieran von denjenigen Bürgern, welche Kinder zur Schule schicken mussten, getragen wurden, von der Zeit der Einführung der neuen Lehrmittel, also vom neuen Jahr 1921 ab, auf Gemeindekosten zu übernehmen.

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Insul, den 6. Juni 1920

Reichstagswahl im Schullokal
Wahlvorsteher Gemeindevorsteher Bläser, Stellvertreter Stappen Johann I, Schriftführer Frl. Lehrerin Klas, Beisitzer Bell Josef, Larscheid Egidius, Larscheid Michael, Schäfer Anton, Stappen Johann II, Adriany Jakob.  Das Ergebnis war folgendes:

In der Wählerliste waren 148 Wahlberechtigte, gewählt haben 139 Wahlberechtigte und zwar:

Centrum, Kennwort Kaas                             135 Stimmen
Deutsche Volkspartei, Kennwort Oertel       1 Stimme
Sozialdemokratie, Kennwort Zürgiebel        1 Stimme
Unabhängige, Kennwort Fries                      2 Stimmen.

Es haben nicht gewählt: 8 Wahlberechtigte. 

 

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Beschluß der Gemeinde Insul bezüglich der Einrichtung von zwei Viehtränken zu beiden Seiten der Ahr und Anlage einer Treppe an der linken Seite zum Wasserholen der Überdorfer  bei der jetzigen Neuregulierung oberhalb der Ahrbrücke durch die Eisenbahndirektion Köln bzw. Betriebsinspektion Koblenz, zu Händen des Herrn Regierungsbaumeisters Reinhard, Koblenz, eingesandt. 

Insul, den 10. Juni 1920

Vergeben des Loheanfahrens und Aufsetzen auf Bahnhof Dümpelfeld. Als Wenigstfordernder war Fischer Franz, Insul, mit 2,60 Mark pro Ctr.  Er erhielt den Zuschlag

Insul, den 13. Juni 1920                                                                   Bläser, Gemeindevorsteher

 

Insul, den 18. Juni 1920

Zahlungsanweisung ausgestellt dem Fuhrmann Fischer Franz für Anfahren von 232 ctr. à  2,60 Mark  = 603,20 Mark von Dümpelhardt nach Bahnhof Dümpelfeld.

Bläser Gemeindevorsteher

 

Mit dem Anstreicher Lorenz Major, Müsch, welcher die Schule neu restauriert, wurde verhandelt, dass das große Sälchen oberhalb des Schulsaales anstatt nur getüncht eher tapeziert werden sollte mit Tapeten geringerer Sorte à 5,50 Mark die Rolle.

Bläser Gemeindevorsteher
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Angefragt auf dem Bürgermeisteramt ob ein Vertrag vorläge, dass, wenn die Ahrregulierung jetzt fertig gestellt seitens der Eisenbahnverwaltung, die Gemeinde dann die Unterhaltungs-pflicht von Wehr und unterhalb bis zur Ahrbrücke zu tragen hätte. Es wurde vonseiten des stellvertretenden Bürgermeisters Koll, Adenau, erklärt, es wäre ein Vertrag zwischen der Eisenbahnverwaltung einerseits und dem damaligen Gemeindevorsteher Peter Josef Schmitten und ihm, als Vertreter des Bürgermeisters, andererseits, dass die Gemeinde die Unterhaltungspflicht übernehmen würde, vorbehaltlich an die Eisenbahnbehörde bei einer nochmaligen größeren Hochwasserbeschädigung heranzutreten.

Insul, den 17. Juni 1920                                                                   Bläser, Gemeindevorsteher

 

Vom Bürgermeisteramt die Benachrichtigung zur Anmeldung eines Glan-Stieres.

Insul, den 17. Juni 1920                                                                   Bläser, Gemeindevorsteher

 

Insul, den 21 Juni 1920

Die Verlosung des Grases fand heute statt unter folgenden Bedingungen:
Jeder Bürger der Gemeinde ohne Ausnahme erhält ein Los Gras.  Es sind deren 44 Lose. Dafür muß ein jeder Bürger die Taxe, die auf das betreffende Los gesetzt ist, entrichten und ferner als Gegenleistung zwei Bürden Ginster zur Lohabdeckung und ein Sack Heusamen zur Saat an der Ahr liefern.  Daraufhin wurde zur Verlosung geschritten und zeitigte folgendes Ergebnis:

Haus Nr. 1      Bläser, Johann                                    Werth 10                    60 Mark
Haus Nr. 2      Clemens, Frau                        Klaus 18                     60 Mark
Haus Nr. 3      Schwierz, Geschw.                Werth 11                    60 Mark
Haus Nr. 4      Kaspers, Wwe                                    Klaus 8                       85 Mark
Haus Nr. 6      Schmitten, Wwe.                   Klaus 29 und 30         20 Mark
Haus Nr. 8      Kürsten, Michael                    Werth 7                      130 Mark
Haus Nr. 9      Besseler, Jakob                       Klaus 4                       60 Mark
Haus Nr. 10    Adriany, Wwe.                      Klaus 9                       70 Mark
Haus Nr. 12    Larscheid, Egidius                 Klaus 22                     55 Mark
Haus Nr. 13    Schmitten, Jakob                    Klaus 23                     60 Mark
Haus Nr. 14    Larscheid, Wwe.                    Klaus 26                     80 Mark
Haus Nr. 15    Schmitten, Joh. Jos.               Werth 17                    45 Mark
Haus Nr. 16    Adriany, Jakob                       Klaus 5                       60 Mark
Haus Nr. 17    Frings, Matthias                     Klaus 10                     60 Mark
Haus Nr. 18    Miesen, Geschw.                    Werth 15                    75 Mark
Haus Nr. 19    Müller, Michael                      Werrth 13                   50 Mark
Haus Nr. 20    Schupp, Matthias                   Klaus 20                     55 Mark
Haus Nr. 21    Bläser, Josef Wwe.                Werth 14                    60 Mark
Haus Nr. 23    Kürsten, Michael Wwe.         Werth 2                      50 Mark
Haus Nr. 25    Wenigmann, Joh.                   Klaus 7                       80 Mark
Haus Nr. 26    Zirwes, Joh.                            Klaus 19                     60 Mark
Haus Nr. 27    Mauer, Josef                           Klaus 21                     55 Mark
Haus Nr. 28    Dauben, Jakob                       Klaus 24                     60 Mark
Haus Nr. 29    Linnerz, Joh. Josef                 Werth 6                      80 Mark
Haus Nr. 31    Gassen Geschw.                     Werth 3                      65 Mark
Haus Nr. 32    Schumacher, Peter                 Werth 8                      130 Mark
Haus Nr. 33    Bläser, Jakob                          Werth 16                    150 Mark
Haus Nr. 34    Bläser, Peter Josef                  Werth 19                    80 Mark
Haus Nr. 35    Larscheid, Michel                  Klaus 27                     40 Mark
Haus Nr. 35    Bell, Joh. Josef                       Klaus 14                     65 Mark
Haus Nr. 38    Schmitz, Michael                   Werth 9                      115 Mark
Haus Nr. 39    Schmitten, Peter Jos.              Klaus 17                     70 Mark
Haus Nr. 40    Adriany, Hubert                     Klaus 6                       60 Mark
Haus Nr. 43    Stappen, Joh. I.                      Klaus 15                     65 Mark
Haus Nr. 44    Römer, Aug.                          Werth 12                    50 Mark
Haus Nr. 45    Schäfer, Peter                         Klaus 13                     60 Mark
Haus Nr. 46    Robert, Josef Wwe.               Klaus 25                     50 Mark
Haus Nr. 47    Schmitt, Thomas                    Klaus 16                     60 Mark
Haus Nr. 48    Metzen, Franz                        Klaus 12                     65 Mark
Haus Nr. 50    Stappen Bl. Geschw.             Werth 1                      50 Mark
Haus Nr. 53    Schäfer, Anton                       Werth 4                      80 Mark
Haus Nr. 54    Fischer, Josef                         Werth 5                      80 Mark
Haus Nr. 55    Kürsten, Joh.                          Werth 18                    55 Mark
Haus Nr. 56    Münch, Heinrich                    Klaus 11                     60 Mark

 

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Holzverkauf von Tannenstangen und Gerten welche zur Illumination der Dorfstraße beim Einzug des Bischofs gedient hatten.
1.         Zwei große Stangen Miesen Josef                   1,30 Mark
2.         Vier große Stangen Münch Heinrich               4,80 Mark
3.         Zwei große und 3 kleine Schmitten Jakob      6,-- Mark
4.         Vier große Stangen Münch Heinrich               4,50 Mark
5.         30 kleine Schmitt Thomas                               6,50 Mark
6.         30 kleine Stangen Schäfer Peter                      7,10 Mark
7.         30 kleine Stangen Römer August                    8,-- Mark
8.         30 kleine Stangen Stappen Joh. I                  10,-- Mark
9.         30 kleine Schmitten Joh. Jos.                        14,-- Mark
10.       30 kleine Stangen Schmitten Joh. Jos.          16,-- Mark
11.       30 kleine Stangen Zirwes Josef                     19,-- Mark
12.       30 kleine Linnerz Joh. Josef                          15,-- Mark
13.       20 kleine Stangen Schupp Matthias                4,50 Mark

Insul, den 21. Juni 1920                                                                               Bläser, Vorsteher

 

Bekanntgabe das die diesejährige Impfung im Schulsaale stattfindet.

                                                                                                                      Bläser, Vorsteher

 

Die Ernteflächenerhebung für 1920 als statistische Unterlage:

                                                           1913                           1919                1920
Winterweizen                                     10                               2,39,95            7
Weizen                                               2                                 1,29,53            1
Winterroggen                                     30                               19,92               84 28
Hafer                                                  30                               16,28               86 24
Buchweisen                                       3                                 88,73               2
Gerste                                                2                                 1,42,25            2
Gemenge                                                                               0,24                 1
Kartoffeln                                          32                               14,73,01          24
Klee                                                   14                               27,24,77          30
Wiesen                                               56                               49,94,81          56
Weide                                                19                               15,63,97          20
Raps                                                                                      1,16,25            2
Erbsen                                                                                   0,052               2
Runkelrüben                                      5                                 5,68,59            6
Kohlrüben                                          2                                 1,83,75            2
Brache                                                1                                 0                      1
Summa ha       207  1920 208
Bläser, Vorsteher, Müller Michel, Schmitten Peter

Jakob Dauben Insul eine Zahlungsanweisung ausgestellt für Arbeiten und Obstbaumpflege auf den Gemeindewiesen Klaus und Werth und den Anlagen an der Ahr in Höhe von 20 Mark.

Insul, den 24. Juni 1920                                                                    Bläser, Gemeindevorsteher

 

Das Loheabdecken auf Bahnhof Dümpelfeld, wo die diesjährige Lohe aufgestapelt ist, wurde dem Johann Besseler, Insel, zum Preise von 80 Mark übertragen.

Insul, den 26. Juni 1920                                                                   Bläser, Gemeindevorsteher

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Der Landrat nebst einer Kommission bestehend aus dem Tierarzt, den Kreisdeputierten Becker aus Bongart und Bungarten aus Freilingen und Landwirt und Viehhändler Kläsgens aus Barweiler hier anwesend zur Abschätzung des Schadens.  Der Schaden an dem einheimischen Rindvieh, welches beschlagnahmt für den Feindbund aber abgelehnt worden war.
1.  Bläser Peter Josef              1 Kuh              200 Mark
2. Schmitten Peter Josef        1 Rind             50 Mark

Insul, 26. Juni 1920                                                                          Bläser, Gemeindevorsteher

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Verhandelt Insul, den 27. Juni 1920

Der Gemeindrat besteht aus 6 Mitgliedern.  Anwesend waren unter dem Vorsitz der vom Bürgermeister damit beauftragten Gemeindevorsteher Bläser fünf Mitglieder: Stappen Johann I, Bell Josef, Müller Michael, Larscheid Josef, Schäfer Anton. 

In der heutigen Sitzung des Gemeinderats, zu welcher sämtliche Mitglieder unter Beachtung der Vorschriften des § 62 der Gemeindeordnung eingeladen worden waren, kam folgendes zur Beratung und zur Beschlussfassung: 

Erhebung eines Zuschlags zur Gemeindeerwerbssteuer gemäß § 34 des Grunderwerbs- steuergesetzes vom 12.9.1919.  Aufgrund des Landesgesetzes vom 7.5.1920 Gesetzsammlung Seite 278, beschließt der Gemeinderat zur Grunderwerbssteuer einen Zuschlag von ½ % zu erheben rückwirkend ab 1.10.1919.
Der Gemeinderat von Insul

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Nach § 34 des Grunderwerbssteuergesetzes vom 12.9.1919, Reichsgesetzblatt Seite 1617, sind die Länder, Kreise und Gemeinden befugt, Zuschläge zur Grunderwerbssteuer in Höhe von insgesamt 2% zu erheben. Über die Verteilung dieser Zuschläge von 2% sollen sie die Bestimmungen treffen.  Dies ist für Preußen durch das Gesetz vom 7.5.1920, Gesetzsammlung Seite 278, dergestalt,  dass von den 2% entfallen auf das Land 1%, auf den Kreis 1/2 %, auf die Gemeinde ½ %.  Verzichtet eine Gemeinde auf das ½ %, so fällt dieses dem Kreis zu. Es liegt deshalb im dringendsten Interesse der Gemeinden, diese ½ % zu erheben, da es sonst dem Kreis zufällt. Ich ersuche deshalb den Gemeinderat über diesen Gegenstand Beschluss fassen zu lassen und den beiliegenden Entwurf im Genehmigungsfalle unterschreiben zu lassen.  Frist 1.7.1920.

Der Bürgermeister

Zahlungsanweisung ausgestellt  25 Mark zur Lieferung von Farben und Öle und sonstigem Anstreichermaterial für Reparaturarbeiten an der Gemeindeschule. Es ist innerhalb 10 Jahren nichts zur Instandhaltung getan worden.

1. Juli 1920                                                                                                   Bläser, Vorsteher

 

Nutzholzverkauf

Der Landrat mit dem Verkehrsminister Braun zur Besichtigung der Hochwasserschäden und der Ahrbrücke mittels Automobil hier durchkommend.

Insul, den 11.7. 1920                                                                                               Bläser, Vorsteher

 

Eingegangen die Rechnung von Firma Vincenz Romes, Adenau, über die am 9.7. 1920
bezogenen 4 Sack Zement a Sack 40 Mark macht 160 Mark.

Insul, 15.7.1920                                                                                Bläser, Gemeindevorsteher

 

Den Fuhrmann Franz Fischer aus Insul nach Adenau hingeschickt zum Abholen von 200 Ziegelsteinen bei Anton Hoffmann für Reparaturarbeiten an der Schule Insul.

16.7.1920                                                                                          Bläser, Gemeindevorsteher

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Zusammenkunft an der Ahrbrücke.  Zugegen waren:
Regierungsbaumeister Reinhard von der Betriebsinspektion Coblenz
Ingenieur des Wasserbauamtes Wiesbaden Herr Oppey
Bürgermeister Dr. Koch
Die Gemeinderäte Stappen Blasius II, Stappen Johann I, Müller Michael
Bell Josef und Gemeindevorsteher Bläser

Die Kosten zur Ausbesserung der Schäden an der Brücke sollen nach dem Projekt des Baumeisters Ingenieur Oppey 40.000 Mark - ohne Materiallieferung von ungefähr 14  Festmeter Längenpfahlholz und ca. 130 cbm Bruchsteinen, was eine ausgerechnete Summe von 10 – 11.000 Mark ausmacht - betragen .

Herr Regierungsbaumeister Reinhard lehnte für die Eisenbahnverwaltung die alleinige Aufbringung der veranschlagten 40.000 Mark ab, jedoch soll mit dem Büro in Coblenz verhandelt werden, was das Reich aus dem Hochwasserfond zu dieser Bausumme bewilligen würde.  Nach diesem Maßstabe der Beihilfe soll die Arbeit ausgeführt werden.  Die Gemeinde verpflichtet sich zur Materiallieferung.`

 

Verhandelt Insul, den 23. 7. 1920

Besprechung und Festsetzung der Reparaturarbeiten an der Ahrbrücke und Zwischenräume.
Anwesend Regierungsbaumeister Rheinland von der Eisenbahnverwaltung
Baurat Drescher, Coblenz, seitens des Meliorationsbauamtes Coblenz ,
Ingenieur Oppey seitens des Wasserbauamtes Wiesbaden
Bürgermeister Dr. Koch
Gemeindevorsteher Bläser
Es wurde folgendes beschlossen: Die Gemeinde hat die Materiallieferungen zu beschaffen und an die Baustelle Brücke zu sorgen.
1. Ca.120 cbm Bruchsteine. Alle Steine müssen so schwer wie möglich sein. Diese sollen im Steinbruch Wassenach gebrochen werden, dort auf Eisenbahnwagons verladen und an der Abfuhrstelle Alter Weg, Überdorf, wieder abgeladen werden. Die Eisenbahnwagons stellt die Eisenbahnverwaltung unentgeldlich. Von der Abladestelle sollen dann die Steine per Achse oder Kleinbahn nach der Baustelle Brücke transportiert werden.
2. Ca. 2 cbm Lärchenpfahlholz.  Die Pfähle müssen mindestens 1,5 m lang und 12 cm Durchmesser haben.
Die sonstigen Materialien:  zwischen den beiden Mittelpfeilern, welche zuerst planiert dann ausgefüllt werden, soll mit den obigen schweren Steinen geschehen. Die Kosten zur Ausführung dieser Arbeiten trägt die Eisenbahnverwaltung. Dieselben sind veranschlagt für 1000 DM. Den Eckpfeiler links, welcher stark beschädigt und unterspült ist, sowie der Zwischenraum bis zum Mittelpfeiler nebst Kegelmauerung des linken Eckpfeilers. Die Kosten zur Ausführung der Arbeiten soll aus dem Hochwasserfond und von der Gemeinde gedeckt werden.

Bläser, Vorsteher
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Zwei Zahlungsanweisungen ausgestellt:
1. Für Stappen Johann I und die Arbeiter Fischer Josef, Adriany Jakob, Münch Josef für Instandsetzungsarbeiten der Zuleitungsgräben und der übrigen Gräben sowie Wegschaffung von Geröll auf der Gemeindewiese Klaus. Es wurden gezahlt an Stundenlohn 3 Mark bzw. 2 Mark. Insgesamt 678 Mark. Diese Kosten sollen späterhin zurück erstattet werden. Überhaupt war unsere Gemeindewiese Klaus/Werth in einem sehr verwahrlosten Zustand und es kostet noch viel Geld bis dieselben wieder in ordnungsmäßigem Zustand sind. Schleusen und alle Geräte verdorben und fortgeschwemmt.

2. Zahlungsanweisung für Lorenz Major, Anstreichermeister in Müsch, und zwar für Reparaturarbeiten in allen Räumen der Schule, Treppen, Fenster, Türen und auswändig sowie viel Material- und Tapetenlieferung. An und in dieser Schule war seit dem Neubau 1910 nichts mehr imstande gehalten worden, alles bedurfte dringend der Reparatur und so entschloss sich dann der Gemeinderat zur Ausführung restloser Reparaturarbeiten.  Diese Zahlungsanweisung für ausgeführte tadellose Arbeiten des Herrn Major, Müsch, erreicht die Summe von 3237,10 Mark, billig im Verhältnis zur Arbeitsleistung.

Insul den, 24.7.1920                                                                                      Bläser, Gemeindevorsteher

Eine Zahlungsanweisung in Höhe von 330 Mark dem Heinrich Münch, Maurer, Insul, für Reparaturarbeiten am Schulhaus und Nebenbau ausgestellt über 55 Stunden a Stunde 6 Mark = 330 Mark.

Insul, den 26.7.1920                                                                                     Bläser, Gemeindevorsteher

 

Es ging ein Schreiben vom Bürgermeisteramt ein bezüglich eines Antrages des Holzhändlers Johann Peter Bell, Insul, um Ermäßigung der Steigreiser für das von der Gemeinde gekaufte Eichenstammholz von 34,48 fm im Blaishard mit 88,39 Mark a fm = 1680 Mark, da das Holz ungeheuer im Preise gesunken sei.

Insul, den 27.7.1920                                                                         Bläser, Gemeindevorsteher

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Eingegangen ein zweites Schreiben vom Bürgermeisteramt, dass ein Quantum Kleidungsstücke und Stoffe zur Verteilung an Unterbemittelte in der Gemeinde zur Verfügung in Adenau zum Abholen beim Eugen Bauer unter Aufbringung von 700 Mark stände. Der Gemeinderat nahm die Verteilung dieser Sachen unter die ärmste Bevölkerung der Gemeinde vor und so wurden diese Sachen unter Anrechnung obiger Summe verausgabt.

Insul, den 27.7.1920                                                                         Bläser, Gemeindevorsteher

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Dem Stierhalter Josef Larscheid bekanntgegeben, dass der Gemeindestier nicht mehr für Dümpelfeld zum Decken zugelassen werden dürfte, da dort die Maul- und Klauenseuche herrsche.

Insul, den 28.7.1920                                                                         Bläser, Gemeindevorsteher

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Gemeinderatssitzung vom 31. 7.1920. In Sachen Ermäßigung der Steigreiser der angekauften Eichen Johann Peter Bell. Derselbe hatte eine Ermäßigung von 1680 auf 1200 Mark à fm beantragt. Der Gemeinderat wollte dem Herrn Bell eine Herabsetzung von 88,39 Mark auf 70 Mark zuerkennen, dies lehnte Bell ab und somit ist der ganze Antrag gescheitert weil daraufhin der Gemeinderat den ganzen Antrag ablehnte.

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Adenau, den 4.8.1920

Bürgermeistereiversammlung

Tagesordnung:

1. Einreichung der Einweisung der Kommunalbeamten, Bürgermeister und Sekretäre in die Gruppenordnung der Staatsbeamten. Nach aufgeregter Debatte wurde dem Bürgermeister Dr. Koch Gruppe 9 anstatt, wie die Regierungsvorlage bezweckte, Gruppe 10 durch Abstimmung 28 gegen 13 Stimmen überwiesen. Die übrigen Sekretäre ohne Ausnahme kamen durch namentliche Abstimmung in Gruppe 7, Polizeibeamter Schäfer Gruppe 4.

2. Hebammengehälter
Den Hebammen aller Hebammenbezirke wurde das Doppelte ihres früheren Gehaltes zugebilligt.

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Eine Zahlungsanweisung ausgestellt in Höhe von 350 Mark dem Stierhalter Josef Larscheid, Insul, zur Unterhaltung und Pflegekosten vom 1. Jan. bis 30. Juli 1920.  Die Kosten des Jahres betragen 700 Mark.

Insul, 6.8.1920                                                                                              Bläser, Vorsteher

 

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Verhandelt Insul, den 6.8.1920

Gemeinderatssitzung unter dem Vorsitz des Obersekretärs Müller.

Tagesordnung:

Nochmals Antrag des Holzhändlers Bell um Ermäßigung der Eichensteigreiser. Der Gemeinderat lehnte wiederum einstimmig ab mit der Begründung, dass er die Eichen zu diesem Preise von 1680 Mark gekauft habe also auch zur Zahlung dieser Summe verpflichtet sei. 
Der Gemeinderat ermächtigte den Gemeindevorsteher Bläser nach Wittlich zu reisen und bei der Firma Kümmel & Co. den Restbetrag von 7623,20 Mark von Buchenstammholz einzufordern.

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Den Holzhauern Stappen Johann I, Kürsten Nikolaus, Fischer Josef den Auftrag gegeben, das Pfahlholz zur Instandsetzung der Brücke abzuhauen und auf die vorgeschriebenen Längenmaße 3,50, 2,50, 1,50 m zu schneiden und an den Weg zu rücken.  Diese Arbeit wurde heute ausgeführt.

10.8.1920

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Dem Fuhrmann Franz Fischer, Insul, das Pfahlholzanfahren aus dem Holz zur Brücke übergeben.  Als Mitbeteiligte Bell Johann, Insul, Adriany Johann II, haben das Anfahren abgelehnt.

Insul den 11.8.1920
Bläser, Vorsteher

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Insul, den 16.8.1920

Fahrt nach Wittlich

Mit Genehmigung des Bürgermeisters und Gemeinderates habe ich heute die Fahrt nach Wittlich angetreten. Dies war keine Vergnügungstour sondern es handelte sich darum, den Restbetrag von den Buchenstämmen in der Denn, Gerhardsbach, bei der Käuferfirma Kümmel & Co. Holzverwertungsgesellschaft, Wittlich, einzufordern. Die Gesamtforderung war 11434,20 Mark für 37,31 fm. Angezahlt war 1/3 dieser Summe mit 3811,00 Mark, blieb als Restbetrag noch die Summe von 7623,20 Mark. Die Fahrt ging von Dümpelfeld nach Hillesheim, von Hillesheim nach Gerolstein, von Gerolstein nach Daun, von Daun nach Wittlich, Ankunft Wittlich 4.00 Uhr nachmittags.  Dort angekommen bin ich sogleich zur Firma Kümmel & Co., welche vor der Stadt liegt, hingegangen und nachdem ich mich mit den Inhabern in freundschaftlicher Weise bezüglich meines Kommens auseinandergesetzt hatte, händigten dieselben mir durch Scheck die Restsumme von 7623,20 Mark aus, führten mich in freundlicher Weise durch ihr ganzes Fabrikgebäude und ich hatte meine Aufgabe dort vollendet. Habe mit denselben auch späterhin in regem und freundlichem Verkehr gestanden.
In Wittlich übernachtet um am anderen Tage über Coblenz nach Hause zu fahren.

In Coblenz am 17.8.1920 bei Herrn Baurat Dressler, Mainzer Str. 109, vorgesprochen wegen der Beihilfe aus dem Hochwasserfond zur Bestreitung und Instandsetzung unserer Ahrbrücke.  Dieser erklärte, er würde sein Möglichstes zur Abhilfe tun, wir sollten vorläufig auf Gemeindekosten die Arbeit ausführen lassen.

  Bläser, Gemeindevorsteher

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Insul, den 26.8.1920

Obstverkauf an der Ahr, Klaus und Ley.

Äpfel an der Ahr
Los Nr. 1        Schäfer Anton                        17 Mark
Los Nr. 2        Clemens Peter            20 Mark
Los Nr. 3        Kürsten Stephan         31 Mark
Los Nr. 4        Dalmaco, Frau            10 Mark
Los Nr. 5        Römer August                        40 Mark
Los Nr. 6        Mauer Josef                80 Mark
Los Nr. 7        Besseler Johann          89 Mark
Los Nr. 8        Fischer Franz              80 Mark
Los Nr. 9        Robert Josef Wwe      75 Mark
Los Nr. 10      Leuer                          51 Mark
Los Nr. 11      Bläser Peter Josef       20 Mark
Los Nr. 20      Schäfer Peter              25 Mark

Pflaumen Gemeindewiese Klaus
Los Nr. 1        Küsten Stephan          5 Makr
Los Nr. 2        Dalmaco Frau             2 Mark
Los Nr. 3        Schäfer Anton                        7 Mark
Los Nr. 4        Mauer Josef                60 Mark
Los Nr. 5        Fischer Jakob              10 Mark
Los Nr. 6        Bläser Johann             12 Mark
Los Nr. 7        Bläser Peter Josef       7 Mark
Summa                                           641 Mark

Bläser, Vorsteher
 

Am 29.8.1920 ein Schreiben wegen des Nachlasses Matthias Müller, Insul.

Bläser, Vorsteher

 

 

Am 30.8.1920 im Bürgermeisteramt eingereicht den Tatbestand des Unfalls J. J., Rodder, durch Überfahren des Eisenbahnzuges Jünkerath-Dümpelfeld.  Durch Verhör der Zeugin Anna Kürsten.  Diese erklärte: „Ich habe gesehen, dass der J. J. an dem Unfalltage neben dem Zug Jünkerath-Dümpelfeld in derselben Richtung her lief und dann überfahren wurde.“

Bläser, Gemeindevorsteher

Am 1.9.1920 Allgemeine Viehzählung – Ergebnis:

9 Pferde
172 Rindvieh
237 Schafe
85 Schweine
42 Ziegen
Bläser, Vorsteher

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Die Ablieferer von Schafen an den Feindbund haben 800 Mark pro Stück erhalten.  Es sind dies mit je 1 Stück
Larscheid Michael, Wwe.                  1 Stück
Schmitz Michael & Geschw.             1 Stück
Adriany Peter Josef Wwe.                 1 Stück
Metzen Franz & Geschw.                  1 Stück
Besseler Jakob                                   1 Stück
Stappen Blasius                                 1 Stück           & Geschw. 2 Stück

1.9.1920                                                                                                          Bläser, Vorsteher

 

Am 2.9.1920 Durchzug der Amerikaner zur Übung in das Manövergelände bei Coblenz.

Adenau                                                                                                           Bläser, Vorsteher

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Insul, den 8.9.1920

Gemeinderatsbeschluß

Der Gemeinderat setzte die Umlagen auf Grund-, Gebäude-  und Gewerbesteuern auf 100%,  in früheren Jahren, fest.

 

Der Dachdecker Max Kaiser hat das Dach der Kapelle ausgebessert - hat gekostet 57 Mark.

Insul, den 9.9.1920

 

An Stierprämie wurde dem Stierhalter Josef Larscheid 120 Mark ausgezahlt.

Insul, den 20.9.1920                                                                                     Bläser

 

Zur Krankenkasse waren angemeldet vom 20.8.1920 bis 20.9.1920 nachstehende Steinbrucharbeiter:
Stappen Johann I, geb. 12.11.1853
Kürsten Nikolaus, geb. 4.2.1855
Fischer Josef, geb. 7.11.1859
Besseler Johann, geb. 21.2.1887
Stappen Hermann, geb. 7.8.1902.

Diese haben in dieser Zeit die Steine zur Brückenreparaturarbeit im Steinbruch Wassenach gebrochen, verladen und an die Baustelle befördert.  Kosten 138 cbm Steine à 50 Mark, macht 6900 Mark.  Die Auslagen sollen späterhin aus dem Hochwasserschadenfond gedeckt werden.

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Eine Liste aufgestellt und dem Bürgermeisteramt eingereicht über:

1. Zahl der in der Gemeinde Insul während des Weltkrieges 1914-18
   einberufenen Mannschaften                                   62 Mann
2. Zahl im Kriege Gefallener                                     10 Mann
3. Zahl der im Kriege Vermissten                             0
4. Zahl der in Kriegsgefangenschaft Gewesenen     5 
5. Zahl der Schwerverwundeten                               3 
6. Zahl der Leichtverwundeten                                 2
7. Zahl der infolge Verwundung in der Heimat Verstorbenen
8. Zahl der bis zum 1.4. aus der Gefangenschaft Zurückgekehrten 5
9. Zahl der in englischer Gefangenschaft                 2
10. Zahl der in französischer Gefangenschaft          3
11. Zahl der kriegshinterbliebenen   
a)Witwen                                                       1 (tot)
b) Vollwaisen                                                3

Die im Krieg Gefallenen und Verstorbenen sind:
Adriany Albert
Schmitten Franz
Larscheid Peter
Gödderz Wilhelm
Kürsten Nikolaus
Kürsten Peter
Bläser Jakob
Robert Bernhard
Bläser Matthias
Adriany Thomas.

Die Schwerverwundeten sind:
Schmitten Peter
Besseler Fritz
Fischer Matthias

In französischer Gefangenschaft:
Stappen Josef
Kürsten Michael
Münch Peter

In englischer Gefangenschaft:
Schmitten Josef
Robert Hermann

Insul, den 25.9.1920
Bläser, Gemeindevorsteher

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Insul, den 26.9.1920

Der Gemeinderat beschließt das Loch unterhalb der Brücke durch Steine ausfüllen zu lassen im Stundenlohn à Stunde 3 Mark.

Bläser
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Zahlungsanweisung in Höhe von 680 Mark für 10 Sack Thomasmehl zum Bestreuen der Gemeindewiesen dem Müller Nikolaus, Insul, ausgestellt. Gleichzeitig der Gemeindekasse übersandt 641 Mark für verkauftes Obst vom 26.8.1920.

Bläser, Ortsvorsteher
Insul, 29.9.1920

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Eingegangener Hauungsplan 1921 vom Gemeinderat genehmigt mit dem Vorbehalt, dass alles Holz, wie in früheren Jahren, aufgearbeitet werde, also unsortiert und ungespalten.

Insul, den 1.10.1920                                                                          Der Gemeinderat von Insul

 

Bekanntmachung erlassen ortsüblich wegen Waffenablieferung.

Insul, den 1.10.1920                                                                                     Bläser, Vorsteher

 

Bekanntmachung

Jeder Gemeindebürger, welcher an die deutschen Truppen Sachen abgegeben hat, oder ihm entwendet worden sind, also Heu, Stroh, Getreide, gedroschen - ungedroschen, Holz, Beleuchtungsmaterial, muss in einer eidlichen Erklärung Quantum und Qualität angegeben.

Insul, den 2.10.1920                                                                                     Bläser, Vorsteher

 

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Öffentliche Vergebung von Schulreinigung und Ofenreinigung der Schule Insul für die Zeit vom 1. Oktober 1920 bis …

Die Gemeinde Insul, vertreten durch den Gemeindevorsteher, lässt unter dem heutigen Datum nachstehende Arbeiten im Wege des öffentlichen Angebots vergeben:

A. Schulreinigung

1. 3 x im Jahr großer Putz  von Schulsaal, Vorhaus, Treppe, Aborte einschließlich Fenster, Türen, Bänke nach vorheriger Aufforderung.

2. Wenigstens 1 x samstags, wenn notwendig 2 x mittwochs, samstags, in der Woche nach Anweisung der Lehrperson Schulsaal, Vorhaus, Treppe gründlich putzen.

3. Jeden Tag Schulsaal, Vorhaus, Treppe 1 x ordnungsmäßig auskehren.

4. Jeden Samstag Aborte sauber reinigen.

B. Ofenreinigung und Putzen

1. Die ganzen Wintermonate hindurch ½ Stunde vor Schulbeginn Feuer anmachen im Ofen des Schulsaales.

2. Der Ofen des Schulsaales muss einmal im Jahr, und zwar in den Osterferien, gewichst werden.

Sollten außergewöhnliche Schulreinigungen als die unter A. und B. bezeichneten vorgenommen werden müssen, z.B. nach Einquartierungen, so regelt sich die Vergütung nach vorheriger Vereinbarung.

Die Materialien zur Ausführung obiger Arbeiten stellt der Arbeitnehmer.  Der Zuschlag zur Ausführung der unter A. und B. bezeichneten Arbeiten wurde der Frau Johann Josef Linnerz, Insul, erteilt für das Angebot von 380 Mark jährlich.

Die Gemeinde verpflichtet sich dem Arbeitnehmer die Zahlung dieser Summe auf Verlangen ratenweise viertel-, halb- oder jährlich auszuzahlen.  Der Arbeitnehmer verpflichtet sich die unter A. und B. bezeichneten Arbeiten pünktlich und ordnungsmäßig auszuführen.  Sollte der Arbeitnehmer seinen Verpflichtungen der unter A. und B. bezeichneten Arbeiten gar nicht oder nur unvollkommen nachkommen, so behält sich die Gemeinde das Recht vor, demselben die Arbeiten zu entziehen und eine bestimmte Summe als Entschädigung von dem vertraglich festgesetzten Preis in Abzug zu bringen.

Dieser Vertrag wurde heute doppelt ausgefertigt, beiderseits unterschrieben und jedem der zwei Contrahenten ein Exemplar zugestellt.

Insul, den 24. Oktober 1920

Der Arbeitsgeber:                                                                  Der Arbeitnehmer:
Die Gemeinde                                                                       gez. Frau Joh. Jos. Linnerz
Bläser, Gemeindevorsteher

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Dem Wiesenwärter Stappen Johann I eine Zahlungsanweisung ausgestellt für Arbeiten auf der Gemeindewiese Werth in Höhe von 300 Mark laut Gemeinderatsbeschluß vom 13.1.1920.

Insul, den 28.10.1920                                                                                              Bläser, Vorsteher

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Am 28.10.1920 öffentlich bekannt gemacht, dass am Freitag an der Brücke hinterer Pfeiler angefangen würde zu arbeiten.  Jeder Bürger könnte sich an dieser Arbeit beteiligen.  Lohn nach Leistung, wie beim Unternehmer.

Bläser, Vorsteher
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Verhandelt, Insul, den 30.10.1920

Gemeinderatssitzung
Tagesordnung:

Entschädigung seitens der Gemeinde für Zeitversäumnisse derjenigen Landwirte, welche Rindvieh an den Feindbund abgeliefert aber wieder zurückerhalten haben.  Der Gemeinderat lehnt die oben angeforderte Entschädigung zum zweiten Male ab mit der Begründung, dass dies Sache der Allgemeinheit und nicht der einzelnen Gemeinden sei.

Der Gemeinderat von Insul

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Dümpelfeld, den 10. November 1920

Mit Herrn Bauführer Laslo von der Baufirma Biermann und Co. Engers am Rhein, welche die Ahrregulierung bei Insul ausführte, abgerechnet über den Bruchzins der von ihm aus dem Steinbruch Wassenach der Gemeinde Insul gehörig entnommenen Bruchsteine.  Das Resultat ergab 900 cbm entnommene Steine zu à cbm 2 Mark macht 1800 Mark abzüglich 200 Mark für geliehene Kleinbahngleise zum Transport der von der Gemeinde zu liefernden Bruchsteine zur Ahrbrücke vom Bahngelände im Überdorf zur Baustelle.  Verbleibt demnach eine Reineinahme von 1600 Mark, worüber ich ihm eine Quittung ausgestellt habe, abgegeben der Gemeindekasse am 20.11.1920.

Bläser, Gemeindevorsteher

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Am 12.11.1920 Abnahme der Ahrregulierung der Fa. Friedrich Biermann & Co. durch Herrn Regierungsbaumeister Reinhard von der Eisenbahnverwaltung. Die Gemeinde verlangte eine Brücke über den Abfluss des Bergwassers, welches auf dem Eschepösch in die Ahr mündet, sowie ein Riester (Anm. Rost) vor dem Einlauf, weil dieser nicht mehr in die Ahr sondern in den Zuleitungsgraben des Wiesenteiches einmündete. Regierungsbaumeister Reinhard sagte Bewilligung der Wünsche zu, ist auch nachher ausgeführt worden.

Bläser, Vorsteher

Habe dann noch verhandelt mit dem Regierungsbaumeister über die Entschädigung des minderwertig festgestellten Gemeindegeländes der Ahrregulierung und der Klauswiese.  Dieser lehnte diese Entschädigung ab mit der Begründung, dass dies Sache des Reiches und nicht der Eisenbahndirektion sei. Einen diesbezüglichen Entschädigungsantrag an die Betriebsinspektion Koblenz zur Weitergabe an die Eisenbahndirektion Köln auf Gemeinderatsbeschluß eingereicht am 18.11.1920.

Bläser, Vorsteher

 

Besuch des Herrn Regierungs- und Schulrates Dr. Veltmann in unserer Schule.

Insul, den 22. November 1920                                                                          Bläser

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Überweisung des Kindes Michael D. aus der Schule von Liers nach hier.

Insul, den 26.11.1920                                                                                                  Bläser, Vorsteher

 

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Ein Telegramm des Herrn Landrats Adenau zugestellt erhalten, dass am Montag, den           29. November 1920, die Zuchtstiere, auch einer für die Gemeinde Insul, angekommen seien und abgeholt werden sollten.  Unsere Gemeinde ist nicht dort hingefahren, weil noch kein neuer Stierhalter zugesagt hatte und der alte nicht mehr zur Übernahme ohne beträchtlichen Mehraufwand zu bewegen war.

Am 30.11.1920 durch das Landratsamt die Benachrichtigung erhalten, dass der Stier auf Kosten der Gemeinde Insul in Adenau zur Verfügung stände.

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Viehzählung am 1.12.1920

Ergebnis:
            11 Pferde
            170 Stück Rindvieh
            183 Stück Schafe
            69 Stück Schweine
            30 Stück Ziegen
            476 Stück Hühner.
Bläser, Gemeindevorsteher

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Den Nachweis über die zehn gefallenen Krieger und deren Hinterbliebenen aus dem Weltkrieg 1914-1918 zur Anlegung einer Kartothek dem Bürgermeisteramt eingereicht.

Insul, den 2.12.1920                                                                                     Bläser, Vorsteher

 

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Die Annahme des Stieres lehnte ich ab, da derselbe krankhaft aussehe, lahm gehe, für unsere Gemeinde nicht passen und viel zu teuer sei.  Die Kreisbehörde besteht auf der Abnahme sonst würde der Klageweg von ihr beschritten.

Adenau, den 2.12.1920                                                                    Bläser, Gemeindevorsteher

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Jakob Schmitten nach Adenau hingefahren zur Abholung von 17 Sack Zement à 1 ctr. zur Ausbesserung des linken Eckpfeilers der Brücke.  Er kostet à Sack 30 Mark Fuhrlohn gleich 50 Mark.  Er wurde bei Anton Hoffmann, Adenau, auf Rechnung der Gemeinde Insul genommen.

Insul, den 3.12.1920                                                                                     Bläser, Vorsteher

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Verhandelt, Insul, den 3. Dezember 1920

Gemeinderatssitzung

Unter dem Vorsitz des Bürgermeisterobersekretärs Müller bezüglich Stierhaltung.  Es wurde verhandelt mit dem alten Stierhalter Josef Larscheid.  Es wurde ihm vonseiten der Gemeinde zur Stierhaltung für ein Jahr angeboten 2000 Mark Bargeld, 3 Lose Gras nebst Grummet sowie den Mehrerlös beim Stierverkauf oder 500 Mark.  Der Stierhalter verlangte 3500 Mark Bargeld ohne die übrigen Beigaben.  Der Gemeinderat lehnte dieses Ansinnen des Stierhalters ab und vertagte die Stierangelegenheit.  Nachmittags erschien Herr Baurat Drescher, Coblenz, zur Besichtigung der Arbeiten an der Ahrbrücke und wie weit die Arbeiten schon durchgeführt seien.

Bläser, Vorsteher

Mit den Betonarbeiten zur Ausbesserung der Unterhöhlung des Eckpfeilers war schon begonnen ehe Baurat Drescher zur Besichtigung kam.

Bläser, Gemeindevorsteher

 

Verhandelt, Insul den 5. Dezember 1920

Anwesend waren 5 Mitglieder des Gemeinderates unter dem Vorsitz des Gemeindebürger- meisters Bläser, Stappen Johann I, Stappen Blasius II, Bell Josef, Müller Michael, Larscheid Josef

In der heutigen Sitzung des Gemeinderates zu welcher sämtliche Mitglieder unter Beachtung des vorgeschriebenen § 62 der Gemeindeordnung eingeladen worden waren, kam folgendes zur Beratung und Beschlussfassung.

Stierhaltung

Der Gemeinderat beschließt die Stierhaltung dem Landwirt Johann Josef Linnerz aus Insul auf die Dauer von 1 Jahr, und zwar für die Zeit vom 1. Dezember 1920 bis 30. November 1921 zu übertragen zu folgenden Bedingungen:

1. Der Stierhalter Johann Josef Linnerz erhält als Futter und Pflegekosten für die Unterhaltung des Gemeindestieres jährlich Bargeld 2500 Mark und für das Jahr vom 1. Dezember 1920 bis 30. November 1921 die vier Lose Gras und Grummet 1, 2, 3, 4 auf der Gemeindewiese Klaus.

2. Außerdem den Mehrerlös beim Verkauf des Stieres nach Abzug des Stierankaufkapitals des verkauften Stieres.

3. Sollte kein Mehrerlös beim Verkauf erzielt werden, zahlt die Gemeinde dem Stierhalter als Entschädigung einen Zuschlag von 500 Mark jährlich.

4. Der Stier darf außer dem Decken des Gemeindeviehs zu keiner anderen Arbeit, z.B. Decken fremden Viehs, landwirtschaftlichen Arbeiten, und dergleichen herangezogen werden ohne Genehmigung des Gemeinderates.

5. Die Bargeldzahlung kann viertel-, halb- oder jährlich erfolgen, dagegen der Zuschlag von 500 Mark nach Ablauf des Haltejahres.

6. Die Lose Gras und Grummet erhält der Stierhalter in der Erntezeit des Stierunterhaltungs- jahres.

7. Vierteljährliche Kündigung beider Contrahenten vor Ablauf des Stierunterhaltungsjahres.

8. Sollte der Gemeinderat beschließen, den Stier auch zum Decken fremden Viehs zuzu– lassen, so erhält der Stierhalter die Hälfte des vom Gemeinderats festgesetzten Deckgeldes.

9. Der Stierhalter Johann Josef Linnerz verpflichtet sich, die Stierhaltung nach den oben 1 bis 8 angegebenen Bedingungen zu übernehmen, den Stier sorgfältig zu pflegen, dass er jederzeit zu Decken des Viehs verwendet werden kann.

10. Sollte der Stierhalter Johann Josef Linnerz allen oben aufgeführten Verpflichtungen gar nicht oder nur unvollkommen nachkommen, so behält sich der Gemeinderat das Recht vor, demselben die Stierhaltung zu entziehen und den dadurch entstandenen Schaden von den Stierunterhaltungskosten in Abzug zu bringen.

11. Dieser Vertrag wurde heute doppelt ausgefertigt, beiderseitig unterschrieben und jedem der Contrahenten ein Exemplar zugestellt.

Der Gemeinderat                                                                                          Der Stierhalter

 

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In Adenau mit dem Stierhalter Johann Josef Linnerz, Insul, den vom Kreis übernommenen Stier abgeholt auf Beschluß des Gemeinderates um mit dem Kreis über die Stierabnahme ins Reine zu kommen. Ich habe den Stier abgelehnt, der Kreis seinerseits wollte die Gemeinde zwingen den Stier abzunehmen. Daher haben wir uns heute über die Stierangelegenheit mit dem Kreis geeinigt. Der Stier sollte kosten vom Kreis 8000 Mark, dies lehnten wir ab, haben uns geeinigt auf 6500 Mark, also kostete dieser Kreisstier 6500 Mark.

Insul, den 9. Dezember 1920                                                                       Bläser, Vorsteher

 

(Nachtrag)

Später nach der Inflationszeit hat Johann Josef Linnerz die Stierhaltung übernommen unter denselben Vorbedingungen. Er erhielt als Unterhaltungskosten jährlich 180 Mark Bargeld ohne jeglichen Zusatz bis zum 1. September 1925. Vom 1.September 1925 bis zum 15. März 1926 war kein Gemeindestier vorhanden.

Bläser, Vorsteher

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Öffentliche Vergebung von Holzhauerarbeiten im Gemeindewald der Gemeinde Insel für das Wirtschaftsjahr 1921 unter folgenden Bedingungen

 

Insul, den 6. Dezember 1920

A) Stammholz Eichen/Buchen – Distrikt Blaishard 13, Dümpelhardt 19, Gierhardsbach, Denn 25a.  Das Stammholz wurde in den o.a. Distrikten gehauen und muß nach den Anordnungen des Försters Böhm, Dümpelfeld, zugerichtet werden.  Die Vergebung geschieht nach fm.

B) Stammholz/Fichten – Distrikt im Holz 22b. Dies Stammholz soll in dem vorgeschriebenen Distrikt gehauen werden. Die Auf- und Schälarbeiten werden ausgeführt wie in den früheren Jahren, und zwar nach fm. Im übrigen ist die Anordnung des Försters maßgebend.

C) Scheitholz – Eichen/Buchen – Distrikt wie oben A). Scheitholz als Losholz wird in vorgeschriebenen Distrikten gehauen und so aufgearbeitet, wie in früheren Jahren, also Scheit- und Knüppelholz, ungespalten, durcheinander aufgesetzt und nicht getrennt. Alles übrige nach den Anordnungen des Försters. Die Arbeiten werden vergeben nach rm.

D) Reiser – Distrikt wie oben. Reiser bleiben vorläufig unaufgearbeitet und unentlohnt liegen.

E) Durchforstung Fichten – Distrikte Holz 22b Gierhardsbach, Denn 25a, Im Hahnenstein 8, Buchen.  Distrikt Gierhardsbach 24a, 25b, Distrikt im Holz 23, Losschlag. Die Durchforstungsarbeiten werden nach den Anordnungen des Försters Böhm, Dümpelfeld, ausgeführt. Die Genehmigung des Gemeinderats bleibt vorbehalten.

Der Zuschlag zur Ausführung der Stamm- und Scheitholzarbeiten a fm Stammholz 15 Mark à rm, Scheitholz 18 Mark wurde dem Leuer Peter, Insul, erteilt.     Bürge Larscheid Peter, Insul.

Dem Mathias Schupp, Insul, wurde der Zuschlag zu den Hau- und Schälarbeiten in dem Distrikt Im Holz 22b, Denn, Gierhardsbach 25a à fm 18 Mark, Distrikt Im Hahnenstein 8 à fm 25 Mark erteilt.                                                                    Bürge Johann Josef Linnerz, Insul

 

 

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